"Pennabilli war der Himalaya meiner Kindheit. Mehr als ein Ort war es ein Mythos. Als ich ein Kind war, zogen meine Eltern hierher, um Obst zu verkaufen. Pennabilli ist nicht weit von Santarcangelo di Romagna entfernt. Also haben sie mich auch dorthin gebracht, weil die Luft hier gut ist.
Warum bin ich dorthin zurückgegangen? Denn es ist eine Art verlorenes und dann wiedergefundenes Paradies. Denn seit Jahren wollte ich irgendwo landen, um anders zu leben. Ich dachte an große Metropolen. Stattdessen überquerte ich eines Tages eine kleine Brücke über den Presale (einen Nebenfluss des Marecchia) und trat auf die Blätter eines gemütlichen Gemüsegartens. Und hier bin ich. Ich war siebzig Jahre alt, hatte Lust, mich auf meine Dinge zu besinnen, die Malerei, die Natur, die Poesie, und ich dachte daran, nach Pennabilli zu ziehen. Anfangen und neu beginnen."
Wer ist Tonino Guerra?
Tonino Guerra (1920-2012) war ein
italienischer Schriftsteller,
Dichter und
Drehbuchautor des 20. Er wurde in Santarcangelo di Romagna in der Emilia-Romagna geboren und hat dank seiner Zusammenarbeit mit einigen der größten italienischen und internationalen Regisseure, darunter
Federico Fellini, Michelangelo Antonioni, Andrei Tarkovsky und Theo Angelopoulos, einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt des Films hinterlassen.
Ein Leben für das Kino
Seine anfängliche Ausbildung als Lehrer und seine Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs, einschließlich der Gefangenschaft in Deutschland, beeinflussten sein Werk zutiefst und bereicherten es mit Themen wie Erinnerung, Landschaft und der Suche nach dem Sinn des Daseins. Guerra war bekannt für seine Fähigkeit, die komplexen Visionen der Regisseure in
poetische und tiefgründige Drehbücher zu verwandeln und half so, einige der bedeutendsten Werke des Kunstkinos zu schaffen.
Poesie und Malerei
Neben dem Kino hat sich Guerra auch mit Poesie und Malerei befasst, was seine
tiefe Verbundenheit mit seinem Heimatland und sein unermüdliches Engagement für die Aufwertung des kulturellen und natürlichen Erbes Italiens zeigt. Sein Leben und sein Werk in Pennabilli sind Beispiele für seine Liebe zur Natur und seine Vision von Kunst als Mittel zur Entdeckung und Bewahrung der Schönheit der Welt.
Die Orte von Tonino Guerra
Eine Tour auf den Spuren von Tonino Guerra kann in
Pennabilli, dem 'verlorenen Paradies', beginnen. Im alten Dorf können Sie die
Sonnenuhren besichtigen,
die von Mario Arnaldi gemalt und von Giovanni Paltrinieri reguliert wurden: ihre Schattenlinie zeigt die Zeit an, die im Tal fließt.
Ein Besuch im
Orto dei Frutti Dimenticati (Via San Filippo, 1) ist eine Reise durch ein kleines Museum, das Obstpflanzen gewidmet ist, deren Namen in Vergessenheit geraten sind: der Limoncello-Apfelbaum, der Quitten-Birnbaum, der Biricoccolo-Pflaumenbaum, der grüne Feigenbaum, der Sauerkirschbaum, die Jujube und viele andere.
Dann geht es weiter zum
Heiligtum der Gedanken (Via San Rocco), einem Ort der Besinnung, an dem sieben geheimnisvolle Steine darauf warten, die guten und schlechten Worte zu hören.
Um in das Leben und die Werke von Tonino Guerra einzutauchen, ist ein Besuch der beiden ihm gewidmeten Museen ein Muss: das
Museum von Pennabilli
(Via dei Fossi) und das
Museum von Santarcangelo
(Via della Costa, 15).